
Die Anaga-Berge auf Teneriffa
Der Landschaftspark Anaga (Parque Rural de Anaga) ist ein geschütztes Naturgebiet im nordöstlichsten Teil der Insel Teneriffa. Er umfasst eine Fläche von 14.419 Hektar, was 7,9 % der Inselfläche entspricht. Der Park liegt in den Gemeinden Santa Cruz de Tenerife und San Cristóbal de La Laguna. Der höchste Punkt ist der Gipfel Cruz de Taborno mit einer Höhe von 1.024 Metern.
Steile Hänge und tiefe Schluchten ziehen sich vom Gebirge bis hinunter zum Meer und formen spektakuläre Klippen sowie versteckte kleine Strände mit schwarzem Vulkansand, von denen einige nur zu Fuß oder per Boot erreichbar sind.
Ein besonderes Naturphänomen ist das sogenannte „Wolkenmeer“, das aufgrund seiner einzigartigen Erscheinung und der außergewöhnlichen Biodiversität einen hohen landschaftlichen und ökologischen Wert besitzt.
Die beeindruckende Landschaft von Anaga ist das Ergebnis jahrtausendelanger Erosion auf vulkanischem Untergrund. Diese hat ein dichtes Netz von Schluchten geformt und zahlreiche Dykes (Ganggesteine) und Felsnadeln freigelegt. Aufgrund der Höhe und der Lage sorgt der Passatwind in den oberen Lagen Anagas für ein feuchtes und regenreiches Klima – im starken Gegensatz zu den trockenen Küstenbereichen. Diese klimatische Vielfalt begünstigt das Wachstum verschiedenster Pflanzengesellschaften.
Zu den bedeutendsten natürlichen Lebensräumen in Anaga gehören die Lorbeerwälder und Fayal-Brezal-Wälder in den Höhenlagen, thermophile Wälder, Sukkulentenbuschlandschaften an der Küste (mit Kakteen und Wolfsmilchgewächsen) sowie kleinere Kiefernwälder. Diese Lebensräume bieten zahlreichen Tier- und Pflanzenarten ein Zuhause – darunter über 120 lokale Endemiten und einige einzigartige zoologische und botanische Schätze, wie die Lorbeertauben oder das seltene Veilchen von Anaga (Viola anagae).